Berichtsantrag: Potenzial der Geothermie in Bayern anpacken!

Das Potenzial der Geothermie als klimaneutraler Wärmelieferant ist in Bayern riesig! Aber die Erkundung läuft mehr als schleppend. Ich fordere die Staatsregierung auf, die Erforschung voranzutreiben und hier den Turbo zu zünden!

Biogasanlage
Tiefenschichten für Geothermie bei München ©Foto:Stadtwerke München
Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Landtag über das Potenzial der Geothermie in Bayern zu berichten.

Dabei ist insbesondere auf folgende Fragen einzugehen:

  • Auf welcher Fläche ist eine fundierte Erkundung der geothermischen Lagerstätten bisher erfolgt
  • Gibt es Planungen, die vermuteten geothermischen Lagerstätten im restlichen Bayern zu erkunden?
  • Welches Nutzungspotenzial besteht in den erkundeten Lagerstätten?
  • Gibt es Schätzungen zu dem Nutzungspotenzial in den vermuteten Lagerstätten?
  • Wie hoch ist das Potenzial der CO2-Einsparung in den erkundeten Lagerstätten?
  • Welche Kosten entstehen bei der Nutzung von Geothermie im Durchschnitt (CAPEX, OPEX)?
  • Welche Kosten entstehen den Unternehmen für die Fündigkeitsversicherung?
  • Gibt es Bundesländer, welche die Fündigkeitsversicherung übernehmen, um die Risiken für die Betreiber zu reduzieren und die Potenziale so schneller zu erschließen?
  • Wurde die Einrichtung eines revolvierenden geothermischen Entwicklungsfonds in Erwägung gezogen, der das Risiko der Exploration und der Erstbohrung trägt und bei Fündigkeit der Projektentwickler die Zuwendung wieder zurückzahlt (dieses Finanzinstrument kommt seit einigen Jahren mit substanzieller deutscher Beteiligung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau – KfW in Ostafrika und in Lateinamerika sehr erfolgreich zum Tragen)
  • Ist es beabsichtigt, dass auch der Freistaat, wie z. B. das Bundesland Nordrhein-Westfalen, die transnationale Zusammenarbeit im Rahmen des DGE-Rollout-Projects unterstützt und so die gemeinsame Forschung über Ländergrenzen hinweg antreibt?
  • Teilt die Staatsregierung die Meinung, dass der Freistaat gemeinsam mit der Bundesregierung die Chance hat, die Geothermie von der Marktreife zur Marktführung auch auf internationalem Niveau zu heben, nachdem es gelungen ist, die Band- breite der Nutzungstypen von der Mitteltiefen Geothermie in Kombination mit Hoch- leistungswärmepumpen bis hin zur Nutzung tiefer Reservoire, wie die geothermischen Standorte im Raum München umzusetzen?
  • Inwieweit würde eine Ausweitung der Einzelprojekte auf die Fläche durch eine Ka- talogisierung, Klassifizierung und Quantifizierung geothermischer Ressourcen unterstützt werden können?
  • Wie hoch liegen die durchschnittlichen Einnahmen pro Quadratmeter von Geother- mie-Fernwärmeleitungen bei den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) in den letzten 10 Jahren?
  • Ist eine Unterstützung der Geothermie durch eine Absenkung der oben genannten Gestattungspreise geplant?
Begründung:

Die Bedeutung der Geothermie als klimaneutraler Wärmelieferant mit hohem Potenzial ist für Bayern sehr groß. Gemäß dem Geologiedatengesetz fallen untergrundbezogene Daten in die Zuständigkeit der Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) der Bundesrepublik Deutschland und sind somit Ländersache. Im Zuge der geologischen Landesaufnahme werden untergrundbezogene Daten gesammelt und interpretiert sowie in vielen Bundesländern auch in regionalen 3D-Untergrundmodellen nutzbar gemacht. Für Anwendungen zur Tiefen und Mitteltiefen Geothermie gilt es nun, die Erkundung des tiefen Untergrundes in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und entsprechender Nutzerstruktur voranzutreiben.

→ Den Antrag können Sie hier als pdf laden

→ Den Verlauf in den Gremien können Sie hier verfolgen - Antragsnummer 18/14789

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