Antrag: Für eine aussagekräftige Klimabilanz Bayern

Derzeit erstellt die Staatsregierung eine Klimabilanz durch eine einseitige Quellenbilanz. Beantragt wird eine Verursacherbilanz, welche auch Emissionen berücksichtigt, die in anderen Regionen entstehen. Beispielsweise durch die Braunkohlestrompimporte.

 

©Bild: 742680; pixabay.com

Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert eine jährliche Klimabilanz zu erstellen.

Dabei sollen die Treibhausgasemissionen Bayerns sowohl als Quellenbilanz als auch als Verursacherbilanz erhoben werden. Neben den bisher veröffentlichten energiebedingten Emissionen sollen auch die Emissionen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung, sowie aus dem Bereich der industriellen Produktion erfasst werden. Die Emissionen aus dem Verkehrsbereich sollen – wie in früheren Jahren bereits erfolgt – auf die verschiedenen Verkehrsträger aufgeteilt werden. Die Bilanz soll jeweils bis zum 30. Juni des Folgejahres vorgelegt werden.

Begründung:

Derzeit erstellt die Staatsregierung eine Klimabilanz anhand der Quellenbilanz und lässt größere Bereiche unberücksichtigt. Für erfolgreiche Maßnahmen ist die Kenntnis der Ausgangssituation jedoch entscheidend.

So ist für eine vollständige Erfassung der Treibhausgasemissionen in Bayern die Erhebung
einer Verursacherbilanz notwendig. Bei der Verursacherbilanz werden auch die Emissionen berücksichtigt, die in Bayern verursacht werden, aber tatsächlich in anderen Regionen entstehen. Beispielsweise sind hier die Braunkohlestrompimporte zu nennen. Da die Stromimporte in
den nächsten Jahren nach den Planungen der Staatsregierung erheblich zunehmen werden,
ist dies ein wichtiger Beitrag zur Transparenz in der Klimapolitik. Die Quellenbilanz erfasst dagegen lediglich die Emissionen, bei denen die Emissionsquelle tatsächlich in Bayern liegt. Für Klimaschutzmaßnahmen in Bayern ist sie ebenfalls eine wichtige Analyse. Deshalb sind zukünftig beide Bilanzen parallel zu erstellen, wie dies auch in allen anderen Bundesländern üblich ist.

Weiterhin ist es wichtig die energiebedingten und die nicht-energiebedingten Treibhausgasemissionen darzustellen. Die nicht-energiebedingten Treibhausgasemissionen nehmen in Bayern 20-25% der gesamten Emissionen ein und sind deshalb ein wichtiger Faktor. Die bisher in Veröffentlichungen von der Staatsregierung vorgelegten Zahlen zu den Emissionen von Klimagasen beziffern meist nur die energiebedingten CO2-Emissionen und ergeben somit ein unvollständiges und nicht vergleichbares Bild mit anderen Bundesländern, welche beide Bereiche erfassen und somit höhere Emissionen aufweisen. Eine korrekte Klimabilanz umfasst alle Sektoren und beinhaltet wichtige Bereiche wie Landwirtschaft, Ernährung, Landnutzungsänderungen und Industrie.

In früheren Jahren wurden die Emissionen von der Bayerischen Staatsregierung auch nach den verschiedenen Verkehrsträgern ermittelt. Dies ist aus nicht bekannten Gründen eingestellt worden. Für eine bessere Beurteilung der Situation ist eine getrennte Darstellung für die einzelnen Verkehrsträger sinnvoll.

Den Antrag lesen Sie hier

Den Verlauf des Antrags 17/21157 können Sie hier verfolgen 

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