Das 10H-Abstandsgesetz wird als die größte energie- und wirtschaftspolitische Fehlentscheidung der CSU in die Geschichte Bayerns eingehen. Es ist an der Zeit, diesen Fehler zu korrigieren.
Bis zum Jahresende 2019 wurden nach den vorliegenden Zahlen aus dem Marktstammregister der Bundesnetzagentur bayernweit nur sechs neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen. 2018 waren es ganze acht, 2017 noch stolze 111.
Im FW-Wirtschaftsministerium will man aber unverändert daran festhalten und mit der Evaluierung scheint man ebenfalls keine Eile zu haben, wie die Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Landtags-Grünen zeigt. Die im 10H-Gesetz ausdrücklich vorgesehene Evaluation will man nun gemächlich mit „ersten Arbeiten zu einer Konzepterstellung“ beginnen. Über die wirtschaftliche Entwicklung der bayerischen Windkraftzulieferindustrie und die Beschäftigtenzahlen dort weiß man nichts und interessiert sich auch kein bisschen dafür.
Tatsächlich hat die Windkraft in Bayern aber noch erhebliches Ausbaupotenzial. Bisher stehen nur knapp 3% der in Deutschland installierten Windanlagen auf bayerischem Gebiet. Die 1100 Anlagen (ohne Kleinwindanlagen, Stand 2017) tragen derzeit gerade einmal zu gut 5 % zur Stromversorgung Bayerns bei.
Wir wollen die Windenergie in Bayern weiter ausbauen
Ziel muss es sein, bis zum Jahr 2030 in jedem Jahr 150 Anlagen in Betrieb zu nehmen. Das sind rund 2 Anlagen pro Landkreis und Jahr bzw. bis 2030 jeweils 20 Anlagen pro Landkreis. Das ist gut machbar. Mit diesen zusätzlichen 1500 Anlagen könnten rund 15 Terawattstunden erzeugt werden. Dies entspricht rund 18 % des derzeitigen Stromverbrauchs in Bayern. Windkraft ist auch in Bayern unglaublich leistungsstark.
Es ist allein 10H, das dem weiteren Ausbau der Windkraft in Bayern als kaum überwindbare Hürde im Weg steht. Dieses Windkraftverhinderungsgesetz muss endlich weg!
Mehr über Windenergie auch im Konzeptpapier Strom.