Podiumsdiskussion mit dem Bauernverband - Konfrontation mit der Landwirtschaftspolitik

Beim "Politischen Abend des Bauernverbands" am 12.9.16 in Windsbach wurde ich zu einer Podiumsdiskussion geladen, bei der zwei Welten aufeinander prallten.

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Mein Heimat-Landkreis Ansbach ist ein Milchvieh- und Biogaslandkreis. 16.500 Betriebe halten über 122.000 Rinder (davon 40.000 Milchkühe). Gleichzeitig haben wir mit knapp 200 Biogasanlagen die zweithöchste Biogasanlagendichte in Deutschland. Intensive Landwirtschaft dominiert. Die wenigen Ökobetriebe (80 Stück) bewirtschaften mit knapp 4000 ha nur gut 3 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Klagen des Bauernverbands

In der Podiumsdiskussion wurde vom Bauernverband beklagt, dass die Zahl der Betriebe stark abnimmt, die Preise verfallen, die Auflagen durch die Behörden andererseits immer stärker würden, die Akzeptanz in der Bevölkerung rapide abnimmt.

Die Lösung sieht der Verband in einer stärkeren Exportorientierung (Schweinefleischexporte nach China nahmen 2015 um 17 % zu!), weiteren Steigerungen der Produktion, neuen leistungsfähigeren Sorten usw.

Meine Vorstellungen komplett anders

Hier prallten zwei Welten aufeinander: Meine Vorstellungen waren komplett unterschiedlich zu denen der CSU und des Bauernverbandes. Es wird zu viel gedüngt - unser Trinkwasser ist in ernster Gefahr. Die Ausrichtung des Bauernverbandes auf Masse statt Klasse geht in die vollkommen falsche Richtung. Wir brauchen mehr Regionalvermarktung, mehr Bioanbau. Die Verbraucher*innen fordern es längst - alleine die Produktion geht am Bedarf vorbei. Es wird zu viel Antibiotika und zu viel Glyphosat in der intensiven Landwirtschaft eingesetzt.

Massentierhaltung lehne ich ab

Besonders bei der Massentierhaltung zeigt sich das. Sie beginnt für mich bei den Grenzen des Bundesimmissionsschutzgesetzes: bei Schweinen beginnt das bei  1500 Tieren.

Futtermittelimporte

Futtermittelimporte sind Schritt für Schritt zurückzufahren. Sie zerstören die Wälder in Lateinamerika, verursachen bei uns noch größere Güllemengen und entsprechend hohe Nitratwerte im Boden. Kühe sollen endlich wieder Rauhfutter bekommen und kein Kraftfutter!

Die Hoftorbilanz muss schnell eingeführt werden. Sie ist die einzig ehrliche Düngerbilanz - was kommt in Betrieb rein, was geht raus.

Klimaschutz 

Ein Verständnis für die Notwendigkeit der Klimaschutzmaßnahmen (ich erläuterte die oben geschilderten Maßnahmen) sah ich von Seiten des Bauernverbandes und des CSU Kollegen Kreitmeier aus dem Landtag nicht. Es sollen doch erstmal die anderen Bereiche einsparen, so ihre tolle Aussage. Aus dem Publikum kamen allerdings nach der Veranstaltung durchaus Stimmen, welche die Notwendigkeit klar sehen.

Lebensmittel zu billig

Nur bei einem Punkt war ich mit den anderen einig: die Lebensmittel sind zu billig und es kommt zu wenig bei den Landwirten an.

Kleine Betriebe  brauchen eine Chance!

Ich vermisse jedoch die Konzepte des CSU Bundeslandwirtschaftsministers und seines bayrischen CSU Kollegen, damit endlich auch kleine Betriebe wieder eine Chance haben! Denn die bäuerliche Landwirtschaft wird nicht nur in meinem Landkreis Ansbach immer mehr von industriellen Großbetrieben verdrängt, sondern in ganz Bayern ist sie in Gefahr.


Im Dialog

©Foto: Manuel Schuller
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Wirtschaft

Im ständigem Austausch mit den Unternehmer*innen in Bayern erfahre ich welche Fragen, Anregungen und Wünsche an die Politik gestellt werden und wie wir sie unterstützen können.

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Vor Ort

Wichtig ist mir mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen, mit ihnen zu diskutieren und von ihnen Anregungen für meine parlamentarische Arbeit im Landtag mitzunehmen.

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Martin Stümpfig in Freuchtwangen
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Region

Ich bin in Feuchtwangen, im Landkreis Ansbach aufgewachsen – hier bin ich verwurzelt, hier achte ich darauf, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Landtag vertreten sind .

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